Die Heiliggeist-Kirche Interlaken

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Bilder: Daniela Schneider und Adolf Schmitter

Öffentliche Parkplätze in der Nähe der Kirche sind vorhanden.

Die Geschichte der Kirche Interlaken ist ausführlich beschrieben in der von Herrn Ole Wäny, Interlaken, verfassten Broschüre zum 100 Jahre Jubiläum der Pfarrkirche im Jahr 2008. Diese interessante Schrift über die Entstehung der katholischen Kirche Interlaken kann im Schriftenstand der Kirche oder beim Pfarreisekretariat gratis mitgenommen werden (freiwilliger Spendenbeitrag willkommen).

Erst am 24. Juli 1842 durfte in der ehemaligen Klosterkapelle (heute Schlosskapelle) erstmals nach der Reformation wieder eine heilige Messe gefeiert werden. (Zur Geschichte des Klosters beachte man das von Rudolf Gallati verfasste Buch "Vom Kloster zum Fremdenkurort"). Das Gotteshaus wurde in den Jahren 1906-1908 nach Plänen des deutschen Architekten Wilhelm Hector, geb. 1855, erbaut, welcher zu jener Zeit ein bekannter Kirchenbauer war. Als erster Pfarrer von Interlaken wirkte zu dieser Zeit Dr. theol. Karl Peter (1869-1944).

Die Grundsteinlegung erfolgte am 19. August 1906. Am 23. August 1908 weihte Bischof Jakob Stammler die Kirche ein. Der Kirchenchor der Pfarrei Dreifaltigkeit Bern sang dazu eine 5-stimmige Messe. Der Kirchenbau wurde überschattet von grossen finanziellen Problemen. Die älteren unter den Interlakener Katholiken erinnern sich, dass noch bis ca. 1960 jedes Jahr zusätzliche Kollekten "zur Tilgung der drückenden Bauschuld" aufgenommen wurden.

Die Turmuhr, für deren Zifferblatt ein kleines Schutzdach und die Mauerlöcher für die Zeigerachsen von heute bestehen, wurde nie angeschafft. Lange Zeit fehlten sowohl die Orgel wie auch das Geläute (vorgesehen waren 4 Glocken). 1925, nur ein Jahr nachdem Karl Merke Pfarrer in Interlaken wurde, schenkte ihm ein durchreisendes spanisches Ehepaar die Summe, mit welcher 3 Glocken angeschafft werden konnten. (Die grösste der 4 Glocken, vollständig durch Spendengelder finanziert, konnte im Jubiläumsjahr 2008 durch die Kinder der Pfarrei aufgezogen werden.)

1934 konnte das als Notbehelf eingesetzte Harmonium endlich durch eine Orgel ersetzt werden. 1965 musste der Chorraum umgestaltet werden, um die Liturgie nach den neuen Regeln des II. Vatikanischen Konzils feiern zu können.

Ein weiterer, radikaler Umbau erfolgte in den Jahren 1967/68. Nach Plänen von André E. Bosshard aus Zürich wurde der Innenraum völlig verändert. So wurde u.a. die zentrale Mittelsäule entfernt und anstelle des Rippengewölbes eine Holzdecke eingezogen. Am 10. November 1968 weihte Bischof Anton Hänggi den Altar der renovierten Kirche. Die reformierte Kirchgemeinde Gsteig-Interlaken gewährte während der fast einjährigen Umbauphase den Katholiken Gastrecht in ihrer Schlosskirche. Die 1967 installierte Warmluftheizung bewährte sich leider so schlecht, dass bereits 1990 nochmals ein grösserer Umbau nötig wurde. Der Chorraum wurde von Thomas Birve aus Wilen OW neugestaltet und Walter Loosli aus Köniz BE schuf die neuen farbigen Fenster.

Die 1967 zugemauerten Chorfenster wurden wieder geöffnet. Die neue Orgel mit 28 Registern, um deren Anschaffung willen man den Umbau gewagt hatte, wurde durch die Orgelbau Genf AG nach Plan von H.-P. Keller gebaut.

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